Pressemitteilung vom 08. September 2022

NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt e.V.:

 

Naturverträglicher Ausbau von Windpark Treppendorf nicht möglich 

 

Der NABU-Kreisvorstand Saalfeld-Rudolstadt kritisiert massiv die von Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund gegenüber der OTZ geäußerten Forderung, wonach „für erneuerbare Energien alle Hindernisse zu beseitigen“ seien. Bisher geltende Rechtsgrundlagen zum Schutz von Mensch, Arten, Boden und Landschaft sollen demnach zukünftig unbeachtet bleiben.

 

Die aktuell wieder aufgenommenen Planungen für fünf Riesenwind-räder bei Treppendorf lassen annehmen, dass ein naturverträglicher Ausbau der regenerativen Energien auf der Strecke bleibt. Umfängliche Standortprüfungen sind unabdingbar. Mutmaßungen von einzelnen Lokalpolitikern, dass die Ablehnung von Bürgern und dem NABU gegen die Erweiterung des Windkraftstandortes Treppendorf erloschen sei, gehen fehl. Der Widerstand gegen den Windpark in Treppendorf ist ungebrochen! 

 

Sowohl der NABU als auch die Bürgerinitiative Lebenswertes Hochplateau unterstützen die Bürger weiterhin im Kampf gegen den geplanten Standort.

 

Auch die Vertreter vom Rudolstädter Stadtratsausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Bauen vertreten den Bürgerwillen und versagten mehrheitlich das gemeindliche Einvernehmen. Die Stadträte kennen inzwischen genügend Argumente, die gegen den Standort Treppendorf sprechen. Wie bereits in zwei Gerichtsverfahren bestätigt wurde, ist an diesem Standort ein naturverträglicher Ausbau nicht ungehindert möglich.

  

Die von Bundeswirtschaftsminister Habeck und Bundesumweltminis-terin Lemke eingebrachten Änderungen des Bundesnaturschutz-gesetzes und des Wind-an-Land-Gesetzes führen nicht zu einem naturverträglichen Ausbau.

 

Allgemein fachlich anerkannte Abstandsempfehlungen bzgl. des Tötungsrisikos für potenziell betroffene Arten und Orientierungswerte zu den Aktionsräumen wurden ohne wissenschaftliche Erkenntnisse reduziert. Die Liste zu prüfender kolissionsgefährdeter Brutvogelarten wurde zusammengeschrumpft. Selbst der windkraftsensible Schwarzstorch fehlt darauf. Unsere Schreiben diesbezüglich an beide und an den Bundestagsabgeordneten Reginald Hanke blieben unbeantwortet.

 

Konsequenter Klimaschutz und die Wiederherstellung unserer Ökosysteme sind untrennbar und unverzichtbar und für den Fortbestand der Menschheit essentiell.
Die große Herausforderung liegt darin, die überfällige Transformation von Energie und Landnutzung naturverträglich zu gestalten. Damit der Ausbau der Windenergie nicht zu einer übermäßigen Belastung für die Natur und damit auch für die Menschen wird, setzen wir uns für eine Energiewende ein, die im Einklang mit international vereinbarten Biodiversitäts- und Klimazielen steht.

 

Für einen naturverträglichen Ausbau braucht es fachlich saubere sowie rechtssichere Lösungen. Ansonsten drohen langwierige Streitigkeiten vor Gericht, die den notwendigen Ausbau der Windenergie weiter verzögern.

 

Die Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes und des Wind-an-Land-Gesetzes bieten diese Rechtssicherheit nicht.

1976 - 2016
40 Jahre NABU-Kreisverband

Saalfeld-Rudolstadt e.V.

 

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