NABU-Schutzgebiete

 

NABU-Schutzgebiete im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt - Kleinode der Natur


Im Landkreis gibt es mittlerweile mehr als zehn NABU-Schutzgebiete. Sie wurden mit Hilfe von Spendengeldern erworben. Eigentümerin ist die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Doch der NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt e.V. - und damit unsere aktiven MitgliederInnen und EhrenamtlerInnen - betreuen diese Areale vor Ort. 

 

Zu unseren Schutzgebieten gehören u. a. die folgenden:

 
Streuobstwiese Wittmannsgereuth

Kiesgrube Etzelbach

Das Kautrich

- Roter Berg

Bocksberg

Brandiskirchenwiese

Stockberg

Schweinbachtal

- Eichert

- Schenkenberg

 

Wenn Sie uns dabei helfen möchten, unsere Schutzgebiete zu betreuen und sie für die Natur zu erhalten, melden Sie sich gerne jederzeit bei uns per E-Mail oder Telefon, z. B. zum Mähen mit dem Freischneider, zum Abharken der Flächen oder auch zur Neophytenentfernung. 

 

Was sind Neophyten und warum müssen sie entfernt werden?

 

Neophyten sind Pflanzenarten, die ursprünglich in einem bestimmten Gebiet nicht heimisch waren und erst durch menschlichen Einfluss dorthin gelangt sind. Manche Neophyten passen sich problemlos in die neue Umwelt ein, ohne die vorhandene Flora oder Fauna negativ zu beeinflussen.

 

Andere jedoch, die als invasive Neophyten bezeichnet werden, können sich stark ausbreiten und ökologische, wirtschaftliche oder gesundheitliche Probleme verursachen. Beispiele für invasive Neophyten in Mitteleuropa und damit auch in unseren Schutzgebieten sind u. a.:

  1. Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica), der Uferbereiche überwuchert und heimische Pflanzen verdrängt.
  2. Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), dessen Pflanzensaft bei Hautkontakt in Verbindung mit Sonnenlicht schwere Hautentzündungen verursachen kann.
  3. Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera), das einheimische Pflanzen in feuchten Wäldern und an Bachläufen verdrängt.
  4. Orientalisches Zackenschötchen (Bunias orientalis), das ebenfalls einheimische Pflanzen verdrängt.
  5. Eschenahorn (Acer negundo), ein Baum, der schnell wächst und sich rasch auf offenen Flächen ausbreitet. Er entzieht heimischen Pflanzen Licht, Nährstoffe und Wasser. Besonders in Auwäldern, die ohnehin ökologisch empfindlich sind, verdrängt er heimische Baumarten. Auch verändert er die Bodenstruktur durch sein schnell zersetzendes Laub. Der Boden wird an Nährstoffen überfrachtet, was den heutigen ohnehin zu hohen Stickstoffeintrag in unsere Böden noch verstärkt. Zu allem Überfluss verbreiten sich seine Samen über große Entfernungen, so dass er in vielen Gebieten gleichzeitig Fuß fassen kann. 

Oft haben Neophyten bei uns keine Fressfeinde, so dass sie sich ungestört verbreiten können. Keine Fressfeinede bedeutet, dass nur wenige Insekten von den Pflanzen profitieren können. 

 

Warum wird gemäht?

 

Vielleicht fragen Sie sich, warum wir in unseren Schutzgebieten mähen und harken müssen und nicht einfach die Gebiete der Natur überlassen. 

 

Würden wir nicht mähen, würden die Gebiete verbuschen und es gäbe bald einen Wald. Zwar ist Wald ebenfalls ein wunderbarer Lebensraum, doch wurden unsere Schutzgebiete mit dem Ziel erworben, sie als Lebensraum für die dort lebenden Pflanzen und Tiere zu erhalten. 

 

Dies sind z. B. heimische Orchideen, die im Gebüsch oder dichten Wald nicht überleben würden. Auch Streuobstwiesen müssen jährlich gemäht werden, damit die alten Obstbäume und Wiesenblumen erhalten werden können und dieser spezielle Lebensraum bestehen bleibt. Schon allein Wiesen, also freies Grünland, am besten Magerwiesen, beherbergen eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren, die im Wald zugrundegehen würden.

 

Archivbeitrag: 

Einen älteren Beitrag zu unserer Arbeit in den NABU-Schutzgebieten finden Sie im NABU-Mitgliedermagazin "Naturschutz heute" (Einleger Thüringen) aus dem Jahr 2014:

Aufwand der sich lohnt