Der Hausrotschwanz

Vogel des Jahres 2025

Bild: Copyright NABU/CEWE/Jennifer Huppertz; Urheberin: Jennifer Huppertz Hausrotschwanzkind wird von Mutter gefüttert
Bild: Copyright NABU/CEWE/Jennifer Huppertz; Urheberin: Jennifer Huppertz Hausrotschwanzkind wird von Mutter gefüttert

Der Hausrotschwanz - Kleiner Überlebenskünstler

Im Jahr 2024 nahmen über 143.000 Menschen an der Abstimmung zum Vogel des Jahres teil, was die bisher höchste Beteiligung darstellt. Der Hausrotschwanz erhielt dabei 30,2 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen die Waldohreule (28,2 Prozent), den Schwarzspecht (15,8 Prozent), den Schwarzstorch (14,5 Prozent) und den Kranich (11,3 Prozent) durch.

 

Der Hausrotschwanz ist ein kleiner, schlanker Vogel mit rötlichem Schwanz. Das Männchen ist auffälliger gefärbt, hat ein schwarzes bis dunkelgraues Gefieder, eine weiße Flügelfleckung und den typischen rostroten Schwanz - siehe Foto unten.

 

Das Weibchen hingegen ist deutlich unauffälliger gefärbt - siehe Foto oben. Es hat ein eher graubraunes Gefieder mit einem etwas blasseren, ebenfalls rötlichen Schwanz. Diese dezente Färbung hilft dem Weibchen, beim Brüten und Verstecken der Jungen besser getarnt zu sein und weniger Aufmerksamkeit von Fressfeinden auf sich zu ziehen.

 

Wie und wo lebt der Hausrotschwanz?

Der Hausrotschwanz gehört zur Familie der Fliegenschnäpper, weil er im Flug Mücken und andere Insekten fangen kann. Er ist robust und anpassungsfähig - und dennoch braucht er unsere Hilfe und Unterstützung.

 

Ursprünglich lebte der Hausrotschwanz in felsigen Gebirgsregionen, heute fühlt er sich besonders in der Nähe des Menschen wohl und man sieht ihn oft in Städten, auf Hausdächern, in Gärten oder in der Nähe alter lückenhafter Gemäuer, wo er gerne nistet.

 

Hausrotschwänze sind Zugvögel, was bedeutet, dass sie den Winter in wärmeren Regionen wie Nordafrika verbringen. Jedes Frühjahr fliegen sie dann tausende Kilometer zurück, um hier ihre Jungen großzuziehen. Die Männchen kehren meist früher heim, um ein gutes Revier zu suchen und es lautstark mit ihrem Gesang zu verteidigen.

 

Ist das Nest schließlich gebaut und die Familie gegründet, dann passt das Männchen meist auf und verteidigt das Revier, während das Weibchen sich um die Nahrungsbeschaffung kümmert. 

 

Warum wurde der Hausrotschwanz Vogel des Jahres 2025?

Der Vogel des Jahres wird alljährlich vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV) gewählt - jedes Mitglied kann mitwählen. Die Wahl fiel auf den Hausrotschwanz, damit deutlich wird, wie viel jeder selbst direkt an seinem Haus und in seinem Garten für Vögel und Natur tun kann. 

 

Denn moderne Bauweisen und eine dichte Bebauung lassen wenig Platz für die kleinen Nischen, Höhlen und Verstecke, die der Hausrotschwanz für einen gut geschützten Nistbau benötigen würde.

 

Wie Sie dem Hausrotschwanz helfen können

Schauen Sie sich Ihr Haus und Ihren Garten an. Stellen Sie sich vor, ein Hausrotschwänzchen zu sein, das sich bei Ihnen niederlassen möchte. Würde es ihm bei Ihnen gefallen? 

 

Auch wenn Sie auf Anhieb bei sich keine Nischen und Höhlen entdecken, macht das nichts. Sie könnten Nistkästen für die kleinen Hausrotschwänze aufhängen und Ihren Garten mit heimischen blühenden Büschen und Stauden bepflanzen. Denn dann werden sich auch Insekten bei Ihnen wohlfühlen, die wiederum dem Hausrotschwanz als Nahrung dienen. 

 

Der kleine Vogel ist ein leidenschaftlicher Insektenfresser, der gerne Käfer, Fliegen, Ameisen und andere kleine Insekten, Raupen oder auch Spinnen frisst. Im Spätsommer und Herbst nascht er außerdem gerne Beeren und andere Früchte, die ihm helfen, sich für den Zug in seine Winterquartiere zu stärken.

 

Wie sollte der Nistkasten aussehen?

Der Hausrotschwanz mag gerne einen halboffenen Nistkasten, da er an offene Felsnischen und Mauerspalten als ursprüngliche Brutplätze gewöhnt ist.

 

Die Öffnung sollte etwa 6-7 cm hoch und 8-10 cm breit sein. Aufhängen können Sie den Kasten an Hauswänden, Garagen oder Schuppen - bevorzugt in 2-3 Metern Höhe. 

 

Der Hausrotschwanz bezieht nur Wohnungen mit Aussicht. Das heißt, freie Sicht ist ihm wichtig, damit er den Überblick behält. Der Nistkasten sollte daher zu einer offenen Fläche hin ausgerichtet sein, wie z. B. einem Hof oder Gartenbereich. Achten Sie auch unbedingt darauf, dass weder Katzen noch Marder noch Raubvögel (Elstern, Krähen) den Nistkasten erreichen können!

 

Die beste Zeit zum Aufhängen von Nistkästen ist im Herbst und Winter, damit alles vorbereitet ist, wenn die Vögel im Frühjahr auf Wohnungssuche gehen.

 

Wenn Sie mögen, senden Sie uns gerne ein Foto von Ihrem Garten mit Hauswand und Nistkasten für den Hausrotschwanz! info@nabu-saalfeld-rudolstadt.de  - Wir freuen uns darüber!

 

 

Bild: Copyright Tom Dove; Urheber: Tom Dove; Hausrotschwanz Männchen
Bild: Copyright Tom Dove; Urheber: Tom Dove; Hausrotschwanz Männchen