NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt e.V.:
Stopp des Landschaftsverbrauches ist Klimaschutz
„Klimaschutz ist komplex. Nicht nur die Reduzierung des CO2-Ausstoßes gehört dazu. Auch der Stopp des Flächenverbrauchs ist ein bedeutsamer Beitrag.
Die Städte Saalfeld und Rudolstadt treiben jedoch die Bebauung von Freiflächen und damit die Zersiedlung unserer Landschaft leider massiv voran“, heißt es in einer Pressemitteilung des NABU-Kreisverbandes Saalfeld-Rudolstadt.
„Saalfeld ließ die große Chance, einer Reduzierung der zu bebauenden Fläche, bei der B-Planänderung „Gewerbegebiet Am Bahnbogen“ liegen. Damit hätte eine städtebauliche Fehlentwicklung aus der Vergangenheit geheilt werden können“, so der NABU.
Der NABU stellt bei der geplanten Ausweisung des Wohngebiets „Weinberge“ im Saalfelder Ortsteil Köditz einen eklatanten Widerspruch zum Stadtentwicklungskonzept (ISEK) der Stadt Saalfeld fest. Darin gesetzte städtische Vorgaben werden ignoriert, wie die Verhinderung einer Zersiedlung der Landschaft, Konzentration auf bestehende Siedlungs- und Dorfkerne. Für Köditz wird die Stärkung des historischen Ortskerns benannt.
Die geplante Wohnbebauung führt zu einer abzulehnenden Landschaftszersiedlung. Einer zukünftigen Bebauung des naturschutzfachlich hoch
bedeutsamen Roten Berges wird Vorschub geleistet. Das kompakte Ortsbild von Köditz wird in diesem Bereich aufgebrochen. Auch
die im ISEK festgestellten, bereits bestehenden verkehrsbedingten Nutzungskonflikte in Köditz bleiben unbeachtet.
„Ein besonderes Geschmäckle erhält die geplante Ausweisung „Wohngebiet Weinberge“, da der Vorsitzende des Saalfelder Bauausschusses zu den Investoren gehört. Hat er doch als Stadtrat dem ISEK zugestimmt“, wundert sich Rainer Hämmerling, der Vorsitzende des NABU-Kreisverbandes Saalfeld-Rudolstadt.
„Die Kommunen sind gefordert, endlich Ihrer Verantwortung gerecht zu werden, mit dem nicht vermehrbaren Gut „Fläche und Boden“ spar- und sorgsam umzugehen.“, so der NABU.