Pressemitteilung vom 20. November 2018

 NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt e.V.:

 

Teichmuschelrettung - Gymnasiastin übernimmt Verantwortung

 

 

Was macht eine 16jährige Schülerin vom Erasmus-Reinhold-Gymnasium Saalfeld am Samstagnachmittag bei gefühlten Null Grad Außentemperatur?
Zu Hause für die Schule büffeln, am PC im Internet surfen oder mit Freunden gemütlich im Cafe sitzen - nein nichts von all dem, zumindest nicht am vergangenen Samstag.

Marie Lindig heißt sie und ist gemeinsam mit Ihrem Vater und Freund Danny den zwei Aktivistinnen vom NABU Kreisverband zu Hilfe gekommen, um noch artengeschützte Teichmuscheln aus dem teilweise kniehohen Schlick der Lothrabachbucht zu befreien und wieder ins feuchte Überlebenselement zu entlassen.

Nachdem sich Marie am Wochenende zuvor vor Ort über die Bedingungen an dieser weitgehend ausgetrockneten Bucht des Hohenwartestausees informiert hatte, war für Sie klar:

 

„Hier muss ich helfen, ich kann die Tiere nicht sterben lassen“ meint sie und hat dieses Wochenende ihr Versprechen wahr gemacht. Die aktive Umweltschützerin (WWF) kam mit Vater und Freund den NABU-Frauen zu Hilfe.

 

Bestens ausgerüstet mit Gummistiefeln, Eimern, Harken und Styroporplatten zum Betreten des Schlammackers. Am Anfang war es nicht einfach die Tiere auszumachen, denn sie waren mit Schlick überzogen und steckten in den Trocknungsspalten des Schlammes. Aber nach kurzer Zeit war das Auge der Naturfreunde geschult und es ging vorwärts. So konnten innerhalb von zwei Stunden 410 Tiere geborgen werden.

Damit wurden an den vergangenen beiden Wochenenden allein in der Lothrabachbucht insgesamt 968 Muscheln gerettet.

 

Manchmal ist einfach kein langes Reden oder Fachsimpeln durch Artenschützer, Unternehmen und Behörden (s. OTZ Berichte vom 30. Oktober und 6. November 2018) notwendig, sondern nur anpacken, so wie es Marie und Ihre Naturschützer getan haben.

 

Ihr Einsatz zeigt eine Hommage an das Leben jedoch auch die Tragik unserer Behörden und Unternehmen, denen offensichtlich Natur und Tierwelt und damit auch unser Lebensraum gleichgültig zu sein scheint.

 

„Der weiter zurückgehende Pegel der Hohenwartetalsperre macht ein unverzügliches Handeln von TLUG und Vattenfall unumgänglich, damit wenigstens der derzeitige Wasserstand erhalten bleibt und die geretteten Teichmuscheln auch überleben“ ist sich Marie Lindig mit den NABU-Aktivistinnen einig.

1976 - 2016
40 Jahre NABU-Kreisverband

Saalfeld-Rudolstadt e.V.

 

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