NABU-Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt e.V.:
NABU dankt für Unterstützung
Der NABU Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt ließ auf seiner kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung das vergangene Jahr Revue passieren.
Im Tätigkeitsbericht wurde die
tatkräftige Unterstützung von Bürgern, Vereinen, Institutionen und Firmen gewürdigt, die den NABU bei der Umsetzung von Arten- und Biotopschutzmaßnahmen unterstützten.
Kameraden der Freiwilligen
Feuerwehr Remschütz brachten am Artenschutzturm Remschütz künstliche Schwalbennester an. Die Freiwillige Feuerwehr Uhlstädt verankerte in bewährter Manier eine Schwimminsel im NABU-Schutzgebiet
bei Etzelbach, um Ruheplätze für Wasservögel zu schaffen.
In Zusammenarbeit mit der
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe erfolgte die Durchführung des Projektes „Verbesserung der Quartiersituation der Kleinen Hufeisennase bei Saalfeld“. Die Eingangsbereiche von drei landesweit bedeutsamen Winterquartieren dieser bedrohten Fledermausart
wurden bei Unterloquitz und bei Wittmannsgereuth fledermausfreundlich mit Gittern gesichert. Am Saalfelder Stadtrand erfolgte die Errichtung eines Artenschutzturms mit unterschiedlichen
Hangplatzbedingungen, der für die Kleine Hufeisennase als Wochenstubenquartier dienen und diesen Saalfelder Standort erhalten soll. Das direkt benachbarte, von der Hufeisennase genutzte Gebäude
droht zu verfallen.
Im NABU-Schutzgebiet bei Etzelbach
wurden mit Technikeinsatz temporäre Kleinstgewässer geschaffen, die sich nach den Regenfällen im Juli und August vergangenen Jahres mit Wasser füllten. Kreuzkröte und 12 Libellenarten nutzten
diese als Eiablageplätze.
Bei Reichenbach
entstand mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Naturschutz Thüringen das neunte NABU-Schutzgebiet im Landkreis. Es besitzt für bundesweit bedrohte Flechten, Fledermäuse und Insekten
besondere Bedeutung. Im dortigen Fichtenforst erfolgte die Entnahme von Fichten, damit sich standortheimische Waldgesellschaften entwickeln können. Michael Rose aus Meuselbach rückte mit seinem
Thüringer Kaltblut Orion bodenschonend die Fichtenstämme. Auch im NABU-Schutzgebiet Stockberg kam bei der Fichtenentnahme das Rückepferd zum Einsatz. Lichte Bereiche im Eichenmischwald entstanden
und deutschlandweit bedrohte Pflanzenarten wie Geflecktes Ferkelkraut, Langähriger Klee und Orchideen profitieren davon.
BFD-Mitarbeiter
Volker Hotka mähte Teile der Grünländer im NABU-Schutzgebiet bei Reichmannsdorf und eine Feuchtwiese bei Lositz. Bei der Mähgutberäumung gab es tatkräftige Unterstützung von Mitgliedern des
Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen und Flüchtlingen aus der Gemeinschaftsunterkunft in Saalfeld.
Im Rahmen der
anschließenden Diskussion brachten NABU-Mitglieder ihr Unverständnis über das Vorhaben Pumpspeicherwerk Leutenberg-Probstzella zum Ausdruck und warben um Unterstützung der Online-Petition der
Bürgerinitiative Schweinbach (www.bi-schweinbach.net).
Thematisiert wurde ein sich
anbahnender ungeordneter Wildwuchs von Windkraftanlagen mit gravierenden Wirkungen auf Mensch, Tier und Landschaft aufgrund der teilweisen Aufhebung des Regionalplanes Ostthüringen. Die
Anwesenden forderten von den zuständigen Behörden und Entscheidungsträgern ein verantwortungsvolles Handeln.
Mitglieder forderten das Verbot
von Fracking und kritisierten den Gesetzentwurf der Bundesregierung, der unter Auflagen die umstrittene Fördermethode von Schiefergas zulässt. Die massenhafte Aufhebung von Trinkwasserschutzzonen
im Landkreis in den letzten Jahren erweise sich nicht nur aus diesen Gründen als kontraproduktiv. Trinkwasserschutzgebiete sollen ein Ausschlusskriterium für Fracking
sein.
Mitglieder äußerten massiv Kritik
am geplanten Freihandelsabkommen der EU mit Kanada und den USA. Sie sehen Verbraucher- und Umweltstandards
gefährdet.